Das Tribunal bezeichnet einen Ort, der das das Dazwischen von Sarkan trennt, und mehrere Prüfungen bereithält, die bestanden werden müssen, um Sarkan von Mitraspera aus betreten zu können.
Diese Prüfungen testen, ob das Gedankengut der Maßlosen vollständig abgelegt wurde.
Am hinteren Ende des Schlachtfeldes befand sich ein Tor aus weißem Nebel. Dieses Tor führte nach Sarkan und davor standen in gleichmäßigen Abständen 9 Steinstelen links und 9 Steinstelen rechts, die V-förmig zum Tor hin errichtet waren. Auf den Steinstelen war jeweils ein Gesicht eingemeißelt. Die Augen der Gesichter waren schneeweiß. In etwa auf Kniehöhe waren Runen in braunen Rechtecken zu sehen.
Das Auditorium liegt unweit des Tribunals auf der linken Seite. Obwohl nicht ursprünglich vorgesehen, wurde der Bau notwendig um die Kommunikation zwischen Sarkan und der Baustelle des Tribunals, sowie den anschließend dort postierten Wächtern zu ermöglichen. Dadurch konnte das gesamte Bauwerk fertiggestellt und magisch aktiviert, sowie eine Evaluation der Reumütigkeit der Prüfungsanwärtern auch auf sarkanischer Seite ermöglicht werden.
Die Kommunikation mit Sarkan beschränkt sich dabei allerdings auf Sprache und eine Art Schemenhafte optische Übertragung.
Im Abschlussbericht über die Funktionsweise des Tribunals wird ein Mechanismus erwähnt, der ein Objekt und einen 'Satz' beinhaltet, mit denen die andere Seite des Auditoriums auch außerhalb dieser Zeitspannen erreicht werden kann.
In den Jahrtausenden seit der Errichtung nahm die Kommunikation nach anfänglicher Regelmäßigkeit bis zum völligen Schweigen ab.
Die kleinen Altare waren nicht nur die Gräber der Seelen für eine Prüfung am Tribunal. Das mittlere der drei Gräber, welches sich bei Fredias achtfacher Güte befand, war ein Massengrab. Dieses diente als letzte Ruhestätte für eine zurückgelassene Arbeitstruppe des sechsten Nagels und für Überlebende, die alle namenlos und ohne Gedenken dort begraben wurden.
Als wir am Tor ankamen, lag direkt davor ein Skelett und eine Kiste aus Holz. Bevor wir aber dorthin gelangen konnten, war zu beobachten, dass 4 schwarz gekleidete Gestalten, die körperlos wirkten, zum Tor schritten. Zu ihnen gesellte sich ein Mann in langer, orange und ockerfarbener Kleidung und einem hohen goldenen Kragen (Deon). Er gestikulierte heftig und fiel dann auf die Knie. Danach ging alles sehr schnell. Die schwarzen Kutten der 4 Gestalten lagen nun auf dem Boden vor dem Tor. Später erschien dort auch eine ganz in weiß gekleidete Frau (Faitája).
Die im Massengrab beerdigten Seelen bildeten den „Geisterzug“, der zur Geisterstunde mit Kerzen in den Händen beobachtet werden konnte. Durch gezielte Ansprache auf äußere Attribute konnte man die Schemen kurz aus ihren Abläufen reißen. Sie durchliefen immer wieder die Altäre und die Raffinerien. An den Altären konnte man ihre Klagelaute hören, dass niemand wisse, wo sie begraben lägen und niemand um sie trauern würde.
Durch eine Totenzeremonie am Massengrab wurde ihr Andenken geehrt und um sie getrauert. Daraufhin traten mindestens zwei Dutzend Geister teils in den Kreislauf Mitrasperas und teils in ihr eigenes Nachleben ein.
Jeweils zur zehnten Morgen- und Abendstunde konnte eine Verbindung nach Sarkan über das Auditorium ohne weitere Zauber hergestellt werden. Die außerhalb dieser Zeiten versuchte Aktivierung ließ nur 30 Augenblicke Kontakt zu.
Die beiden Personen auf der Seite von Sarkan, mit denen im Auditorium gesprochen werden konnte, stellten sich als Sharukphon und Stalosphon vor. Sie waren Teil eines Inquisitions-Quartetts. Morgens war Sharuk anwesend und abends waren sie zu zweit.
Beim ersten Kontakt warfen die Vertreter der Inquisition den im Auditorium zuerst anwesenden Siedlern vor, „Maßlose“ zu sein, was bedauerlicherweise von diesen, wahrscheinlich unwissenderweise, bestätigt wurde. Während der folgenden Tage des Feldzugs wurde der Austausch zunächst hauptsächlich von Vertretern des Diplomaten-Korps geführt. Im weiteren Verlauf übernahmen die drei Hauptdiplomaten der Transmitrasperanischen Mission die Gespräche. Sie zogen zusätzlich Diplomaten, Elementarvölker und Siedler hinzu, um die beiden Wächter der Inquisition davon zu überzeugen, dass wir nicht die "Maßlosen" von damals sind.
Sharuk und Stalos zogen zuerst das Steinerne Protokoll zu Rate. Beide wollten sich zwingend an die Vorschriften halten. In weiteren Gesprächen versuchten die beiden Mitglieder der Inquisition, uns aus der Reserve zu locken und "zu überführen". Wir wurden mit Fragen getestet, um zu sehen, ob wir uns in unseren eigenen “Lügen verfangen”. Da das diplomatische Korps hier mit Ehrlichkeit vorgegangen war, geschah dies glücklicherweise nicht.
Letztendlich gelang es durch die vielen Gespräche und eine magische Demonstration seitens der Siedler, beide zu überzeugen. Sharuk brach darauf weinend zusammen und sagte “Das Land, es ist ein lebendiges Land. Aber es stirbt. Sie lebt!”. Auch Stalos begann uns schließlich Glauben zu schenken.
Am letzten Abend des Feldzuges kam die von Sharuk und Stalos angeforderte Hilfe aus der nahen Abtei auf der Seite von Sarkan an.
Sharuk wurde außerhalb unseres Sichtfeldes von der Inquisition mit Waffen bedroht. „Ich habe ein Schwert am Hals und zwei Speere im Rücken“, sagte er, während die Waffen hin und wieder durch die Leinwand als Schattenspiel zu sehen waren. Wenn Sharuk einen Fehler machte oder die Gesandten sich als unwürdig erwiesen, würde er von der Inquisition getötet werden, da er angeblich als einziger das Steinerne Buch gelesen hatte und das Wissen darum so wieder geheim bleiben würde.
Die Maßvollen Magier, auch “Bewahrer” genannt, wollten verhindern, dass die Maßlosen Magier jemals wieder Sarkan betreten, sollten sie nicht grundlegend ihr Verhalten geändert haben. Sie errichteten am Pass “der Sechste Nagel” eine Barriere mit einem Mechanismus, der sich “Tribunal” nennt. Das Tribunal wurde nach den Maßstäben und Grundsätzen der Bewahrer erstellt. Schon bei den Verhandlungen über den Waffenstillstand nach dem großen Magierkrieg, wurde über so eine Barriere gesprochen. Der komplette Tribunalkomplex besteht aus dem Tor nach Sarkan, einer magisch verstärkten Mauer, dem Auditorium, sowie 12 aktiven und 6 inaktiven Tribunal Stelen. Die inaktiven Tribunal Stelen wurden aus ästhetischen Gründen errichtet, um die Einschüchterungswirkung des Tribunalkomplexes zu verstärken. Außerdem erwähnte Deon, dass diese “Redundanzen”, wie er sie nannte, dafür sorgten, dass die magische Matrix des Tribunals erhalten bleibe. Die 6 inaktiven Tribunal Stelen waren auf jeder Seite jeweils die erste, die mittlere (5.) und die letzte (9.).
Das Tribunal wurde also geschaffen, um den Maßlosen Magiern in ferner Zukunft die Möglichkeit zu geben, nach Sarkan zurückzukehren. Sollten sie zur Vernunft gekommen sein, konnten sie sich 12 Prüfungen stellen, um zu beweisen, dass sie sich geändert hatten. Erst wenn sie die Prüfungen erfolgreich bestanden, würden sie Sarkan betreten dürfen. Die 12 aktiven Tribunal Stelen repräsentieren 12 “Helden”. Jeder Held hat eine andere Geschichte und verkörpert Werte, die als erstrebenswert gelten. Der Status der Tribunal Stelen war daran zu erkennen, welche Farbe an ihnen leuchtete. Rotes Licht bedeutete “nicht bestanden”. Grünes Licht bedeutete “bestanden”. Waren zur 10. Abendstunde nicht alle 12 Prüfungen bestanden, setzten sich alle Säulen wieder zurück und leuchteten erneut rot. Dann ruhte das Tribunal für 12 Stunden, bis es am nächsten Tag zur 10. Morgenstunde wieder aktiviert wurde. Die Energie fließt durch Deon in die Tribunal Stelen. Dazu gab es jeden Tag zur 10. Abendstunde ein Ritual, das auch jedes Mal die Tribunal Stelen auf den Status “nicht bestanden” zurücksetzte, falls an diesem Tag weniger als 12 Prüfungen bestanden wurden.
Die 12 Prüfungen des Tribunals an den Stelen basierten auf den Geschichten von 12 Kriegshelden, die während des Magierkrieges durch herausragende Taten auf Seiten der Bewahrer Ruhm erlangten. Es wurden kleine Büchlein gefunden, die diese Heldengeschichten enthielten – 12 Geschichten von 12 tugendhaften Taten, die innerhalb von 12 Stunden nachgeahmt werden mussten.
Jeden Morgen zur 10. Stunde erklang ein Gong, begleitet von einer Ankündigung, die den Beginn des Tribunals verkündete. Von diesem Moment an blieben genau 12 Stunden Zeit, um alle 12 Prüfungen zu bestehen. Sollten nicht alle Prüfungen bis zur 10. Stunde am Abend erfüllt sein, wurden alle bereits bestandenen Prüfungen zurückgesetzt, und der gesamte Prozess begann am nächsten Tag von vorn.
Wir erfuhren, dass die Rhînländer einst mit ihrem Wissen beim Bau des Tribunals geholfen hatten. Sie schufen die sogenannten „Goldenen Ketten der Zeit“, die es ermöglichten, eine Prüfung zu bestehen, ohne sie tatsächlich durchlaufen zu müssen. Diese Ketten waren von entscheidender Bedeutung während des Baus des Tribunals. Sobald die Barriere und die ersten Prüfungen errichtet waren, war es für die Bauarbeiter kaum noch möglich, den Bauplatz zu verlassen, da sie sonst täglich die Prüfungen erneut hätten bestehen müssen. Um weiterhin Baumaterial heranschaffen zu können und den Arbeitern Ruhezeiten außerhalb des “Dazwischen” zu gewähren, musste eine Lösung gefunden werden. Durch das Umwickeln einer Prüfungsstele mit den Goldenen Ketten wurde die Prüfung automatisch als bestanden gewertet – sogar über Nacht hinweg.
Vor über 3000 Jahren versuchte der damalige Bautrupp, der das Tribunal errichtete, diese Ketten nachzubauen. Doch die Rhînländer hatten das genaue Wissen um ihre Konstruktion nicht weitergegeben. Sie hatten lediglich erwähnt, dass sie einige magische Artefakte aus ihrer Heimat für die Herstellung der Ketten geopfert hatten.
Die nachgebauten Ketten des Sarkaner Bautrupps waren ein Versuch, die Kunst der Rhînländer zu imitieren. Eine weitere wichtige Information war, dass neue oder reparierte Ketten lang genug sein müssen, die Stele am Tribunal mindestens zweimal zu umwickeln, um ihre Wirkung zu entfalten.
Einzelne Kettenglieder dieser Nachbauten wurden von uns auf dem gesamten Gelände verstreut gefunden – manche leicht rostrot, andere silbern. Unsere Artefaktschmiede nutzten diese gefundenen Glieder und führten Rituale durch, um mehrere Ketten nachzubauen. Diese neuen Ketten konnten eine Prüfung „fixieren“, sodass sie sich nicht mehr auf den Status „nicht bestanden“ zurücksetzte, doch sie vermochten nicht, eine Prüfung vollständig zu ersetzen wie die ursprünglichen Goldenen Ketten der Zeit.
Obwohl diese neuen Ketten zur Verfügung standen, wurden sie letztlich nicht benötigt, da wir alle Prüfungen erfolgreich bestanden. Auch eine am letzten Tag fertiggestellte „Goldene Kette der Zeit“ kam nicht zum Einsatz, und es wurde der Plan erwogen, ihre Kraft dem Land zugutekommen zu lassen. Ob dies geschehen ist, bleibt bisher jedoch ungewiss.
Prüfungsaufgabe:
“Braut 3 Tränke, die die Regeln der Großmeister beinhalten. Legt diese und ihre Rezepte am Fuß des Tribunals nieder.”
Lösung der Prüfung:
Es war erlaubt, beliebige Tränke zu brauen, doch dabei mussten die Tugenden des Großmeisters beachtet werden. Diese lauteten: „Sei dir bewusst, was du tun kannst. Sei dir bewusst, was du tun solltest. Sei dir bewusst, was du mit dem, was du hast, alles erreichen kannst.“ Die Prüfung wurde nur ein einziges Mal abgelegt.
Alchemist Garret Durain aus dem Norden entschied sich für drei Tränke: einen Lichttrank, weil er diesen sicher zubereiten konnte, einen Heiltrank, da dieser in der aktuellen Kriegssituation von Nutzen war, und einen Trank des Tiefenatems, der am Tag zuvor gemeinsam mit mehreren Alchemisten aus Zutaten entwickelt worden war, die am Sechsten Nagel gefunden wurden. Die Rezepte und die fertigen Tränke mussten am Fuße der Stele niedergelegt werden.
Prüfungsaufgabe:
“Füllt den leeren Brunnen des Krieges mit euren Tränen der Güte. Schenkt Leben durch den sprudelnden Quell und begießt damit den Grund des Tribunals.”
Lösung der Prüfung:
Der Brunnen musste mit den Tränen der Dankbarkeit gefüllt werden, entweder von den Geheilten selbst oder von den Begleitern der Verletzten. Sobald genügend Tränen in den Brunnen gegeben worden waren, musste Wasser aus dem nun sprudelnden Brunnen entnommen und am Fuße der Stele ausgeschüttet werden. Alle Lazarette und Heiler wurden über den Bedarf an Tränen informiert, sodass die benötigte Flüssigkeit rechtzeitig gesammelt werden konnte. Diese Aufgabe wurde sowohl am vorletzten als auch erneut am letzten Tag des Feldzugs erfolgreich abgeschlossen.
Prüfungsaufgabe:
“Findet den richtigen Ort und den richtigen Moment für einen Ring aus Licht. Dies ist die letzte Aufgabe in der letzten Stunde der Helden.”
Lösung der Prüfung:
300 bis 500 Siedler mussten sich zur neunten Abendstunde vor dem Tribunal versammeln, mit einfachen, nicht magischen Lichtquellen – Kerzen, Laternen und ähnlichen Lichtspendern. Als letzte Aufgabe bildeten wir einen großen Lichtkreis und versammelten uns darin. Die Luft war erfüllt von einem Gefühl der Erwartung. Inmitten des flackernden Lichts zelebrierten wir nacheinander verschiedene Emotionen, jede intensiver als die vorherige, um die Aufgabe zu erfüllen und die Prüfung abzuschließen.
Diese Prüfung musste als letzte Prüfung des Tribunals abgeschlossen werden.
Prüfungsaufgabe:
“Findet den Ennomos-Schlüssel. Zeigt Voraussicht. Nennt das Losungswort am Fuß des Tribunals.”
Lösung der Prüfung:
Auf der Schriftrolle, die in der Säule am Tribunal zu finden war, fand sich eine Buchstabenfolge, die entschlüsselt werden musste. Jeder Buchstabe war um eine bestimmte Anzahl Positionen im Alphabet nach hinten verschoben. Es waren im Text ausgeschriebene Zahlen enthalten. Diese Zahlen gaben die Reihenfolge und Anzahl der Verschiebungen vor, die auf die Buchstaben angewendet wurden. Nachdem die Zahlen korrekt interpretiert und auf die Buchstabenfolge übertragen worden waren, ergab sich das Losungswort: Heimkehr.
Die Schriftrollen änderten sich täglich, sobald die Prüfung bestanden war. Somit mussten wir die Prüfung mehrfach bestreiten.
Die Prüfung am nächsten Tag konnte leider nicht abgeschlossen werden, da die dafür notwendige Schriftrolle in der Tribunalstele leider verschwunden war.
Am dritten Feldzugtag wurde neben der Schriftrolle eine Tafel in der Säule entdeckt, auf der ein gespiegelt abgebildetes Sudoku-Feld zu sehen war. Auf diesem Feld waren Linien eingezeichnet, die jeweils einen Kreis auf einer Seite enthielten. Aus dem beiliegenden Text ging hervor, dass in den Kreisen jeweils die kleinste Zahl einer Zahlenfolge entlang der Linie stand, wobei die Zahlen entlang der Linie stetig größer wurden.
Das Losungswort wurde ermittelt, indem die Buchstaben der Buchstabenfolge um die Zahlen verschoben wurden, die sich jeweils in der Mitte der einzelnen 3x3 Felder des Sudoku befanden. Auf diese Weise ergab sich das Losungswort Sehnsucht.
Nachdem das richtige Wort am Tribunal ausgesprochen wurde, war die Aufgabe erfolgreich bestanden.
Der Ennomos-Code:
Siehe auch Sprachen und Schriften
Hinweis: Da Deon zu den kleinen Bannern an der Raffinerie erwähnte, dass diese in der Schrift von Sarkan verfasst sind, und es sich hier um diese Zeichen handelte, könnte es sein, dass dieses Alphabet die Schrift von Sarkan ist.
Prüfungsaufgabe:
“Schenkt drei armen Seelen Frieden, nachdem sie sterben. Ihr Glaube geleitet sie in die Heimat. So bringt die Zeichen ihres Glaubens ans Tribunal”
Lösung der Prüfung:
Es gab drei Geister, die sich jeweils zu den Elementen Ignis, Terra und Aqua verbunden fühlten. Der Geist, der sich mit Ignis verbunden fühlte, fand im Ignis Tempel bei Ad Astra seinen Frieden. Der Geist, der sich mit Terra verbunden fühlte, fand im Garten beim Tross seinen Frieden und dem Geist, der sich mit Aqua verbunden fühlte, wurde ein Lied gesungen. So fand dieser auch seinen Frieden.
Prüfungsaufgabe:
“Vollbringt das Werk und zeigt Einsicht ob dessen Macht. Von manchen Waffen lässt sich lernen. Lasst den Blick des Tribunals auf euch fallen.”
Lösung der Prüfung:
Der Stab von Vrad, der sich innerhalb des Tribunal-Areals befand, war unvollständig. Es war die Aufgabe, die fehlenden Teile zu finden und den Stab wieder zusammenzusetzen. Am letzten Abend, ungefähr zur halb neunten Abendstunde, wurde die Waffe schließlich mithilfe der Kraft aller Elemente, die von den jeweiligen Anhängern beigetragen wurde, vervollständigt – nur um anschließend wieder zerstört zu werden. Die wahre Prüfung bestand darin, zu erkennen, dass trotz der Verlockung und Macht, die der Stab bot, es falsch war, eine solche Waffe zu besitzen. Nachdem diese Einsicht erlangt wurde, verschwand der Stab, und die Prüfung war bestanden.
Prüfungsaufgabe:
“Bringt das wilde Land ins Gleichgewicht sodass Leben gedeihen kann. Tragt die Früchte eures Tuns ans Tribunal.”
Lösung der Prüfung:
Oberhalb des Familienlagers an einer der defekten Raffinerien mit den roten Stelen befanden sich zwei goldene Pylonen. Die beiden goldenen Pylonen dienten als Analysegerät. Der linke Pylon zeigte an, welche Art von Wilder Magie in seiner unmittelbaren Umgebung herrschte. Diese Magie wurde auf der Astralebene in Form von Runen dargestellt.
Die Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass auf beiden Seiten des Analysegeräts, also bei beiden Pylonen, die gleichen magischen Kräfte vorhanden waren.
Um die Aufgabe erfolgreich zu lösen, waren mindestens vier Magier erforderlich und es erforderte mehrere Versuchsdurchläufe.
Versuchsdurchlauf I:
Idee: Der Plan war, einen magischen Zauber direkt auf die rechte Säule zu wirken, der der Rune auf der linken Seite entsprach. So sollte ein Gleichgewicht zwischen beiden Pylonen hergestellt werden.
Durchführung: Zunächst wurde die erste Rune auf der linken Seite aktiviert. Als die zweite Rune erschien, handelte es sich um die Schlaf-Rune. Daraufhin wurde ein Schlafzauber auf die rechte Säule gewirkt. Doch anstatt die Rune zu neutralisieren, wurde der Zauber auf den Magier zurückgespiegelt, der für wenige Augenblicke in einen tiefen Schlaf fiel.
Eine anschließende Analyse der rechten Säule zeigte die Hass-Rune an, was darauf hindeutete, dass der Versuch fehlgeschlagen war. Der Versuch wurde abgebrochen, da die falsche Reihenfolge der Zauber offenbar dazu führte, dass der Magier selbst von der Magie getroffen wurde.
Versuchsdurchlauf II:
Idee: Die Überlegung war, dass der Zauber nicht direkt auf die rechte Säule gewirkt werden sollte, sondern auf das Schleimbecken zwischen den beiden Säulen, um eine Rückspiegelung zu vermeiden.
Durchführung: Die erste Rune, die auf beiden Seiten erschien, war Dämmerung. Die zweite Rune auf der linken Seite war Imitation. Ein Imitationszauber wurde daraufhin auf das Schleimbecken gewirkt. Im Gegensatz zum ersten Versuch wurde der Zauber diesmal nicht zurückgespiegelt. Allerdings erschien auf der rechten Säule erneut die Hass-Rune, was darauf hinwies, dass das gewünschte Gleichgewicht nicht erreicht wurde. Auch dieser Versuch wurde daraufhin abgebrochen.
Versuchsdurchlauf III:
Idee: Der Zauber sollte direkt auf die rechte Säule gewirkt werden, aber die Reihenfolge der Runen könnte entscheidend sein, um ein exaktes magisches Gleichgewicht herzustellen.
Durchführung: Die linken Runen wurden alle nacheinander angehoben und von oben nach unten analysiert und beschrieben. Anschließend wurde die unterste Rune, die Luft-Rune, auf der linken Säule aktiviert. Der Zauber “Windstoß”, der der Eigenschaft der Luft-Rune scheinbar entsprach, wurde dann auf die rechte Säule gewirkt. Doch nach der Analyse der rechten Säule erschien dort wieder die Hass-Rune. Auch dieser Versuch wurde abgebrochen, da das Gleichgewicht erneut nicht erreicht werden konnte. Wie sich später herausstellte, gibt es für Wind eine separate Rune, so dass das Wirken des Zaubers “Windstoß” für die Luft-Rune mehr als nur elementare Luft war, nämlich Kraft und Bewegung.
Versuchsdurchlauf IV:
Idee: Bei Runen, die den Elementen zugeordnet werden können, sollte kein Zauber gewirkt werden. Stattdessen sollte pure Elementarkraft in die rechte Säule geleitet werden, um ein Gleichgewicht zu erzeugen.
Durchführung: Wie in den vorherigen Durchläufen wurden die Runen auf der linken Säule von oben nach unten analysiert und notiert. Die unterste Rune links war Erde, und Reerik richtete mit einer Bitte an Terra pure Erdenergie in die rechte Säule. Nach der Analyse erschien auf der rechten Säule ebenfalls eine Erd-Rune – ein vielversprechender Erfolg. Anschließend wurde auf der linken Säule die nächste Rune aktiviert, die zunächst als Schutz-Rune identifiziert wurde. Doch nach einer erneuten Analyse hatte sie sich in eine Todes-Rune verwandelt. Niemand wollte das Risiko eingehen, dass ein Todeszauber reflektiert und auf einen der Magier gewirkt würde. Daher beschlossen wir, den Versuch vorsorglich abzubrechen, indem wir absichtlich einen falschen Zauber auf die rechte Säule wirkten, was erwartungsgemäß die Hass-Rune erscheinen ließ.
Es wurde der Konsens gefasst, dass bei einer Todes-Rune während der Analyse der Versuch abgebrochen wird, indem ein falscher Zauber gewirkt wird. Dadurch würden die Runen im Astralraum neu geordnet, bevor ein neuer Versuch gestartet wird.
Versuchsdurchlauf V:
Idee: Einen vollständigen Durchlauf zu testen, um die bisherigen Erkenntnisse zu bestätigen und die Aufgabe endgültig zu lösen.
Durchführung: Auf der linken Säule erschienen die Runen in folgender Reihenfolge von oben nach unten: Dämmerung, Imitation, Müdigkeit, Schutz, Luft, Wind, Erde. Die Zauber wurden von unten nach oben in umgekehrter Reihenfolge gewirkt:
Ergebnis: Der wilde Quell schloss sich, und in der Mitte zwischen den beiden Säulen erschien eine sprießende Pflanze. Diese Pflanze inkl. ihrer Wurzel wurde in einem Gefäß vorsichtig zum Tribunal gebracht. Dort wurde die Aufgabe als korrekt gelöst anerkannt, und durch die Säule floss starke, strahlende Energie – ein Zeichen, dass das Gleichgewicht erfolgreich wiederhergestellt wurde.
Eine Gruppe von Helden beschritt den “Schwarzen Weg”, dieser wird auch “Pfad der Unbeugsamen” genannt.
Prüfungsaufgabe:
“Versammelt 20 Wesen, die gemeinsam kämpfen, aber nicht gemeinsam dienen. Gebt diesem Bund ein Zeichen und einen Namen und lasst ihre Heldentaten am Fuß des Tribunals nieder.”
Lösung der Prüfung:
Zwanzig Kämpferinnen und Kämpfer aus neunzehn verschiedenen Lagern sowie den Elementarvölkern der Naldar und Narech’Tuloch versammelten sich am Vorposten. Als Zeichen ihrer Verbundenheit trug jeder von ihnen ein Stück Seil um den Arm gebunden. Unter dem Banner „Helden für Sarkan“ bahnten sie sich mutig ihren Weg zum Tribunal, unterstützt von weiteren Fraktionen. An der Säule des Tribunals legte jede*r von ihnen ein Schriftstück nieder, auf dem jeweils ihre Heldentaten festgehalten waren. Als schließlich alle zwanzig ihre Arme mit dem Band in die Höhe reckten, war der Beweis ihrer bestandenen Aufgabe erbracht.
Prüfungsaufgabe:
“Nennt die Namen und die Taten von 10 Maßlosen und sprecht wahr, wie ihr euch von ihren Taten unterscheidet. Zeigt, dass ihr nicht sie seid und tragt das dem Tribunal vor.”
Lösung der Prüfung:
Die Namen von uns bekannten Alten Herrschern nennen und ihre Taten erläutern. Anschließend darlegen, wie wir uns von ihnen abheben und welche Unterschiede unser Handeln prägen.
Prüfungsaufgabe:
“Findet die Schönheit im Schrecken des Krieges und erschafft ein Kunstwerk aus ihm. Teilt dieses Werk mit vielen am Fuß des Tribunals.”
Lösung der Prüfung:
Ursprünglich hatten die Wardens die Idee, ein Gemälde über den Krieg am Tribunal zu schaffen. Konkrete Schritte wurden jedoch nicht unternommen. Parallel dazu entstand der Plan, vor großem Publikum schöne und humorvolle Lieder über den Krieg am Tribunal zu spielen. Diese Prüfung wurde an zwei Tagen abgelegt. Am Freitag spielten die Barden Folan und Richard Redensang aus der Feste der Vielfalt ein eigens für diesen Anlass komponiertes Lied. Anschließend präsentierte Tavish Camden aus dem Nördlichen Siegel ein Stück aus seinem Repertoire. Etwa 30 Personen waren anwesend, um dem Konzert zu lauschen. Mit Erfolg: Am Abend leuchtete Kindreths Stele grün. Am letzten Tag des Feldzugs nutzte Tavish Camden die Gelegenheit und spielte erneut ein Lied vor etwa 200 Kindern, nachdem diese gerade die Schwarze Dynastie in der Nähe des Tribunals vom Feld gedrängt hatten. Somit wurde die Aufgabe auch an diesem Tag erfolgreich gemeistert
Prüfungsaufgabe:
“Versammelt 10 zum letzten Gefecht und gewinnt es. Der Kampf wird am Tribunal geführt, nur dort ist ihr Tod Illusion”
Lösung der Prüfung:
Die Prüfung war eigentlich unschaffbar, da sie von Carasta, der Erschafferin der Prüfung, sabotiert wurde (siehe Originaltexte). So waren nicht nur die Herausforderer im Kampf unsterblich, sondern auch die Konstrukte, die es zu bekämpfen galt, was zu einem quasi unendlichen Kampf führte. In den Testläufen des Tribunals wurde zur Lösung dieser Aufgabe immer die goldene Kette benutzt, wie Deon und Faitajia berichteten. Den Originaltexten zufolge war es jedoch auch möglich, das Manipulationsmodul, welches an Shiohs Säule montiert war, mit zwei Energiezylindern zu überladen. Dadurch wurde der Kampf für alle Parteien tödlich.
Am letzten Tag des Feldzugs stellten sich zehn tapfere Kriegerinnen und Krieger von Askalon und Sol Invictus der Prüfung. Zehn Konstrukte, die den Skargen sehr ähnlich sahen, traten aus den Säulen hervor und bekämpften die zehn. Für einen Krieger des Sol Invictus endete der Kampf tödlich, doch die Konstrukte konnten alle besiegt werden. Nach dem Tod des letzten Konstrukts beschwerte sich eine Stimme lautstark über das Bestehen der Prüfung und das Umgehen der Manipulation – vermutlich Carasta. Die Prüfung wurde dennoch als bestanden gewertet.
Prüfungsaufgabe:
“Hisst das goldene Banner und lasst es für 4 Stunden in der Sonne, im Wind und Magie baden. Lasst es Kampfeslärm hören. Danach bringt es zum Tribunal.”
Lösung der Prüfung:
Das Banner war in vier Teile zerschnitten, und diese mussten zunächst gefunden werden. Bis zum letzten Tag des Feldzugs konnten alle vier Teile aufgespürt und wieder zusammengenäht werden, sodass das Banner für vier Stunden auf dem Schlachtfeld getragen werden konnte. Damit galt die Prüfung als erfolgreich bestanden.